Wer als Mutter aus der Großstadt rauszieht, verliert

Nina hill muhvukht k0 unsplash

Als wir Hamburg verließen, freute ich mich auf mehr Platz und Entschleunigung. Stattdessen landete ich in einer Rolle, in der ich nie sein wollte.

KRAUTREPORTER

Wir waren frisch in die Provinz gezogen, da klingelte der Bofrost-Vertreter an unserer Tür. Er versuchte, meinem Mann ein Abo zu verkaufen, mit den Worten: „Damit Ihre Frau immer was Leckeres in der Tiefkühltruhe hat.“ Alle Nachbarinnen wären bereits glückliche Kundinnen. Ich fühlte mich wie auf einer Zeitreise in die Fünfzigerjahre, wie in einem Scherzfilm von Loriot. Nur leider war das hier kein Witz, sondern mein neues Wohnumfeld.

Wo war ich hier bloß gelandet? Ich, die um die Welt gereiste Medienfrau und Feministin, plötzlich zwischen bügelnden, Tiefkühlkost servierenden Hausfrauen? Und wie kam ich hier wieder raus? Diese Frage beschäftigte mich in den folgenden Monaten immer wieder.

Es war das Jahr 2022, als wir beschlossen, aus Hamburg wegzuziehen. Der Grund? Die Corona-Pandemie. Und die hohen Mieten.

Hier weiterlesen